Hukm (Islamisches Urteil) über die Anschaffung eines Hundes
Frage: Wie ist das islamische Urteil über die Anschaffung eines Hundes ?
Und wer ihn berührt hat, ist seine Hand nun verschmutzt (Najas) ?
Und wie ist die Art und Weise der Reinigung von meinem Geschirr nach seiner Berührung ?
Antwort: Die Anschaffung eines Hundes ist verboten, ausser für das, wo Allah und der Gesandte صلى الله عليه و سلم eine Erlaubnis gegeben haben.
Und die Erlaubnis ist für drei Hunde:
1. Ein Hund der das Vieh vor den Raubtieren (Loewe usw.) und den Woelfen beschützt.
2. Ein Hund für die Landwirtschaft, welcher den Ackerbau (Landbestellung) von dem Vieh und den Schafen beschützt.
3. Ein Hund den der Jaeger für die Jagd benutzt.
Diese drei Hunde hat der Gesandte صلى الله عليه و سلم für die Anschaffung erlaubt, und alles was mehr als diese Anzahl betrifft, ist es nicht erlaubt.
Und wenn das Haus in der Mitte des Landes (Ortschaft / Stadt) ist, so gibt es keinen Grund dass er einen Hund für die Bewachung nimmt (Um das Haus zu beschützen).
So ist die Anschaffung eines Hundes wegen diesem Grund, genau gleich wie in der Angelegenheit des verbotenen.
Es ist nicht erlaubt und es verringert sich vom Lohn (Belohnung für die gottesdienstlichen Handlungen) seines Besitzers jeden Tag ein Qirat oder Qiratan (2 Qirat).
Anmerkung von Abu Umar Ibrahim Al Italy:
In der Ueـberlieferung von Salim von seinem Vater رضي الله عنهما vom Gesandten Allahs صلى الله عليه و سلم der sagte: „Wer sich einen Hund anschafft, so wird ihm jeden Tag von seinem Lohn Qiratan abgezogen, ausser der Hund is für die Jagd oder für das Vieh.“
Sahih Muslim Nr. 2941 / Sahih Muslim Nr. 5060
Und in Musnad Ahmad Bin Hanbal Nr. 7610: Von Abu Hureira رضي الله عنه vom Propheten صلى الله عليه و سلم der sagte: „Wer sich einen Hund genommen hat, so wird ihm von seinem Lohn, jeden Tag Qirat abgezogen, ausser es ist ein Hund für die Jagd, Landwirtschaft oder für das Vieh .“
Mit „abgezogen von seinem Lohn“, ist gemeint, dass seine gottesdienstliche Handlungen Inshaallah akzeptiert sind, aber vom Lohn der gottesdienstlichen Handlungen jeden Tag Qirat oder Qiratan abgezogen werden.
Sie müssen sie den Hund vertreiben wenn er diese Bedingungen nicht erfüllt und man darf sich somit keinen Hund anschaffen.
Wenn dieses Haus aber auf einem freien Land ist (Wüste / Laendlich), und es gibt niemanden der neben dem Haus wohnt, so ist es erlaubt, dass er sich einen Hund anschafft um damit das Haus und die Familie darin zu beschützen. Den dies hat einen hِoeheren Stellenwert als das Bewachen von Vieh und bepflanzten Boden.
Anmerkung von Abu Umar ibrahim Al Italy:
1. Imam An Nawawi رحمه الله sagte: Es gibt eine Meinungsverschiedenheit in der Angelegenheit ob es erlaubt ist einen Hund anzuschaffen, wenn es nicht von den drei erlaubten Gründen ist (Jagd, Vieh, Ackerbau), wie zum Beispiel das Bewachen der Haeuser (Gebiet / Land) und der Strassen (Wege).
Was aber die wahrscheinlichere Meinung davon ist, das es erlaubt ist (Wie auch Sheikh Al Utheimeen bereits erwaehnt hat).
Sharh Sahih Muslim / Al Bab: Al Amr Bil Qatl Al Kilab Wa Bayan Nasahi / Al Juz: 5 / As Safha: 421
2. Qirat ist die Mengenangabe (Groessenangabe).
Hier gibt es eine Meinungsverschiedenheit zwischen den Gelehrten.
Einige sagen, das die Qirat beim verbotenen Besitz eines Hundes welche vom Lohn (Der gottesdienstlichen Handlungen) jeden Tag verringert wird, die gleiche Mengenangabe ist wie jene die in der ـUeberlieferung von Abu Hureira رضي الله عنه erwaehnt wird.
Andere Gelehrte sagen, die Mengenangabe von Qirat ist beim verbotenen Besitz eines Hundes nicht die gleiche Mengenangabe, wie diejenige welche in der Ueberlieferung von Abu Hureira رضي الله هنه erwaehnt wird.
Sie sagen mit Qirat ist gemeint, das ein Teil von den Teilen des Lohnes abgezogen wird, und nur Allah die genaue Angabe (Groesse) weiss.
In der Ueberlieferung von Abu Hureira رضي الله عنه wird berichtet, dass man zum Beispiel wenn man einem Begraebnis bis zum Gebet beiwohnt, dass man so ein Qirat bekommt.
Und wenn man dem Begraebnis beiwohnt, bis der Verstorbene begraben ist, so bekommt man Qiratan (Dual / Zweizahl von Qirat).
Hier bei Qirat ist die Menge der Belohnung gemeint, die man für gottesdienstliche Handlungen bekommt und nur Allah weiss wie hoch sie genau ist.
In der Ueberlieferung von Abu Hureira رضي الله عنه wird berichtet, dass der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم gesagt hat: „Wer einer Beisetzung beiwohnt, bis sie gebetet haben (Für den Verstorbenen), so ist für ihn eine Qirat, und wer der Beisetzung beiwohnt, bis sie ihn begraben haben, für den sind Qiratan.“
So wurde er gefragt: „ Was sind Qiratan?“
Er sagte: „Wie zwei gewaltige Berge (Die Belohnung ist so gross, wie das Mass von zwei gewaltige Bergen).“
In Sahih Al Bukhari Nr. 1240
Und in der Ueـberlieferungen von Ibn Sirin und anderen steht „wie Uhud (Die Berge sind wie der Berg Uhud)“, anstatt: „Wie zwei gewaltige Berge“.
Und in der Ueberlieferung von Al Walid Bin Abdur Rahman, bei Ibn Abi Shaiba: „ Al Qirat ist wie der Berg Uhud.“
Und in der Ueberlieferung von Thawban in Sahih Muslim und von Al Bara in An Nasaiy und Abu Said bei Ahmad und in Nasai von As Shaabi: „So gibt es für ihn eine Belohnung von Qiratan (Dual / Zweizahl von Qirat), jede von ihnen ist gewaltiger (Groesser) wie der Berg von Uhud.“
Und in der Ueberlieferung bei Muslim von Abu Salah: „Die kleinste Belohnung davon ist wie der Berg von Uhud.“
Und in der Ueberlieferung von Wathila bei Ibn Adii: „So wird für ihn die Belohnung aufgeschrieben von Qiratan, und die schwaechste von ihnen ist am Tage der Auferstehung (Yawm Al Qiyama) schwerer wie der Berg von Uhud.“
In: Sharh Sahih Bukhari Li Ibn Hajr / Al Bab: Man Intathir Hata Tadfn / Al Juz: 4 / As Safha: 384
Und Allah weiss es am besten !
Wer aber den Hund anfasst, so verschmutz es seine Hand nicht (Najas), wenn die Hand nicht feucht ist (Oder wird / Weil das Fell vom Hund feucht oder nass ist).
Wenn die Berührung aber mit Feuchtigkeit ist (Hand ist feucht oder nass, oder das Fell des Hundes ist feucht oder nass usw.), so verschmutz es die Hand (Najas), nach der Meinung der meisten Gelehrten.
Und es macht die siebenmalige Waschung der Hand zur Pflicht, (Sechsmal mit Wasser) und einmal davon mit Erde.
Was die Gefaesse betrifft welche der Hund geleckt hat, also aus welchen er getrunken hat, dieses (Gefaess) reinigt man siebenmal und einmal davon mit Erde (Sechsmal mit Wasser und einmal mit Erde).
So wie dies in Sahih Al Bukhari und Sahih Muslim und anderen Hadithbücher in der Ueberlieferung von Abu Hureira رضي الله عنه bestaettigt wurde.
Naehmlich dass der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم gesagte hat: „Wenn ein Hund aus einem Gefaess von einem von euch getrunken hat (Geleckt hat / Walagha = Seine Zunge welche das Gefaess usw. berührt hat), so reinigt er es (Das Gefaess) sieben Mal mit Wasser und einmal davon (Von den Siebenmalen) mit Erde.“
(Sahih Muslim Nr. 418 / Sahih Al Bukhari Nr. 167 )
Und das Beste ist, wenn man bei der Reinigung zuerst mit der Erde beginnt und danach sechsmal mit Wasser.
Und Allah weiss es am besten !
In: Majmuaa Fatawa Wa Rasail / Al Bab: Izalat An Najasat / Al Juz: 11 / As Safha: 181
Von: Vom vorzüglichen Grossgelehrten Sheikh Muhammad Bin Salah Al Utheimeen رحمه الله
Anmerkung von Abu Umar ibrahim Al Italy:
1. Sheikh Al Islam Ibn Taymiya رحمه الله sagte: Die Gelehrten streiten sich beim Thema Hund und teilen sich in drei Meinungen:
a.) Das er Rein ist (Tahir), selbst sein Speichel.
Und dies ist die Meinung von Madhab Malik.
b.) Das er Najas (Unrein) ist, selbst seine Haare.
Und das ist die Meinung von Madhab As Shafaai und eine von zwei Ueberlieferungen von Ahmad.
c.) Das seine Haare rein sind (Tahir) und sein Speichel (Najas).
Und das ist die Meinung von Abu Hanifa und Ahmad in einer von zwei ـUeberlieferungen über ihn.
Und das ist die Richtigere von den drei Meinungen.
Wenn Kleider von ihm (Hund) berührt werden (Haare, Beine usw.), oder etwas vom Koerper (Des Muslims) berührt seine Haare auch wenn sie feucht (Nass) sind, so werden sie nicht verschmutzt (Najas).
Wenn er mit seiner Zunge Wasser, Milch der sonst was trinkt, oder sein Speichel in das Wasser gelangt, so sagen einige Gelehrte, dass man dieses Trinken zu sich nehmen kann (Es trinken kann).
Und das ist die Meinung von Malik und anderen.
Die andere Meinung ist, wenn sein Speichel in das Trinken gelangt, dass man es ausgiesst (Nicht trinkt).
Und das ist von der Madhab von Abu Hanifa, As Shafaai und Ahmad.
((Und das ist die Richtigere Meinung, da der Speichel vom Hund Najas / Unrein ist))
Wenn aber Speichel vom Hund in eine grosse Ansammlung von Milch usw. gelangt, so ist das Richtige, das die Mich usw. nicht unrein (Najas) wird (Und getrunken werden kann).
In: Fatawa Al Kubra / Al Bab: Masala Al Kalb Idha Walagh Fi Al Laban / Al Juz: 1 / As Safha 478
Weiter sagte der Sheikh: Der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم erwaehnte in der Ueberlieferung: „Reinigt die Gefaesse von einem von euch, wenn ein Hund daraus getrunken hat, reinigt sie siebenmal und das erste man von ihnen (Von den Siebenmal) mit Erde.“
Alle Ueberlieferungen erwaehnen nur den Speichel des Hundes und keinen anderen Teil des Hundes.
In: Fatawa Al Kubra / Al Bab: Masala Al Kalb Hal Huwa Tahir Am Najas / Al Juz: 1 / As Safha: 285
2. Islamisches Urteil über den Speichel des Hundes
Frage: Wie ist das islamische Urteil über den Speichel des Hundes, wenn er auf dem Koerper des Menschen oder auf deren Kleidern ist?
Wie ist das islamische Urteil wenn man diese Kleider mit den Kleidern in der Waschmaschine einmal waescht mit dem gleichen Wasser ?
Antwort: Der Speichel des Hundes ist Najas (Unrein), und es ist eine Pflicht diejenigen Sachen (Gefaesse, Kleider) welche vom Speichel des Hundes verschmutz worden sind zu reinigen.
Wegen den Worten des Gesandten Allahs صلى الله عليه و سلم „Reinigt die Gefaesse von einem von euch, wenn ein Hund daraus getrunken hat, reinigt sie siebenmal und das erste man von ihnen (Von den Siebenmal) mit Erde.“
Die Kleider, welche in sauberes Wasser gegeben worden sind, und gewaschen werden bis die Spuren der Unreinheiten (Najasat) entfernt worden sind, sind gereinigt worden (Tahir) von der Unreinheit (Najasa) des Hundes oder von anderen.
Mit der Bedingung, dass man sie (Kleider) von der Unreinheit des Hundes siebenmal waescht (Die Waschmaschine siebenmal wiederholen laesst) und das erste Mal mit Erde, oder man benutzt anstatt der Erde, Seife oder Al Ashtan (Aromatisch duftender Strauch / Rosmarin).
In: Lajanal Ad Daima / As Sheikh Al Fawzan / Al Bab: Luab Al Kalb Najas / Al Juz: 4 / As Safha: 196
3. Sheikh Abul Aziz Bin Baz رحمه الله sagte: Wenn man sich vom Speichel des Hundes waescht, so waescht man sich sieben Mal, sechsmal mit Wasser und einmal mit Erde.
Wenn es einem nicht moeglich ist sich einmal mit Erde (Zusaetzlich zu den Sechsmal wo man sich mit Wasser reinigt) zu reinigen, so kann man auch Seife dazu nehmen, obwohl die Erde besser ist.
In: Offiziellen Internetseite des Sheikhs / Nur Ala Ad Darb / Idha Lamasna Al Kalb Thuma Aradna An Nusali Fama Al Hukm
4. Aber auch hier gibt es eine Meinungsverschiedenheit zwischen den Gelehrten, ob man anstatt Erde auch Seife nehmen kann.
Die Madhab von Imam As Shafaai sagen, es ist nicht erlaubt etwas anderes zu nehmen als Erde und es genügt nicht, etwas anderes zu nehmen, weil der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم uns genau gesagt und befohlen hat mit was wir uns zu reinigen haben.
Und die Madhab von Imam Ahmad hat es erlaubt sich mit etwas anderen als Erde zu reinigen , wie zum Beispiel mit Seife oder Al Ashtan (Aromatisch duftender Strauch / Rosmarin)..
In: Al Mughni 1 / 74 / Al Majmuu 2 / 600
5. Faida (Nutzen) von Sheikh Muhammad Al Utheimeen:
a.) Wenn man Kleider usw. von den Unreinheiten (Najasat) waescht, so ist es unausweichlich (Notwendig), das man das siebenmalige Waschen getrennt voneinander vornimmt.
Das heisst man waescht es und danach windet man es aus, danach waescht man es und danach windet man es aus, und so weiter bis man die Siebenmal erreicht hat.
b.) Der Sheikh erfordert die Erwaegung (Hat Zweifel) an der Richtigkeit, dass man anstelle von Erde, (Seife) oder Al Ashtan (Aromatisch duftender Strauch / Rosmarin / Der getrocknet wird und kleingemacht wird, wie Zucker und danach die gleiche Konsistenz wie Erde hat) benutzen darf.
Er bergründet es mit:
1. Weil Allah erwaehnt hat dass man sich einmal mit Erde reinigt, und es Pflicht ist dem zu folgen.
2. As Sidr und Al Ashtan (Beides Straeucher, wo man die Blaetter davon benutzt), waren zur Zeit vom Propheten صلى الله عليه و سلم vorhanden und der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم hat sie nicht erwaehnt (Das man sie anstelle von Erde benutzen kann).
3. Es hat wohl eine Substanz in der Erde, welche die Bakterien im Speichel des Hundes toeten.
Wenn zum Beispiel für die Reinigen keine Erde vorhanden ist, diese Ueberlegung ist zwar sehr weit hergeholt, da man fast überall Erde finden kann, aber man benutzt in dieser Situation Al Ashtan oder Seife, den dies ist besser als gar nichts.
4. Die Erde ist eines der Dinge die reinigt. Weil derjenige der für die Gebetswaschung kein Wasser findet, benutzt dafür Erde (Tayamum).
Und As Sidr und As Al Ashtan wurden nicht als Dinge erwaehnt die reinigen, so ist das Richtige, das etwas anderes als Erde nicht reicht um sich zu reinigen.
In: Offiziellen Internetseite des Sheiks / Sharh Al Mumtaa Ala Zaad Al Mustaqna / Al Majalad Al Awal / Bab Izalat An Najasat
6. Abschliessend zu diesem Thema noch eine sehr wichtige Ueberlieferung: Der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم sagte: „Die Engel betreten kein Haus, in dem sich ein Hund aufhaelt oder es ein Bild gibt.“
Sahih Al Bukhari Nr. 3075 / Sahih Muslim Nr. 3929
Und Allah weiss es am besten !